Die Bevölkerung sensibilisieren

Altpapier, Karton, Alteisen und Metalle, Aludosen, Flaschen oder Elektroschrott: Vieles lässt sich heute einfach  und effizient bei privaten und öffentlichen Sammelstellen entsorgen und wertvoll recyceln. Trotzdem landet noch zuviel im Kehricht. Mit einem Sammelstellenfest kann auf unterhaltende Weise Info-Arbeit geleistet werden

Mit einem Sammelstellenfest können nicht nur bestehende Kundenkontakte gefestigt oder neue geknüpft werden, sondern auch die Bevölkerung für das Thema Recycling und Separatsammlung sensibilisiert werden. 
Dank des grossen Angebots an öffentlichen und privaten Sammelstellen dürfen sich die Abfallmengen und Recycling in der Schweiz sehen lassen . Das gilt insbesondere
auch für PET.

Während in Deutschland und Österreich Pfand auf PET-Flaschen erhoben wird, ist das bei uns nicht angezeigt
Im Bereich Recycling und Umwelt ist der Mensch einer der wichtigsten Komponenten, damit das System funktioniert und der Kreislauf geschlossen wird. Daher ist es besonders wichtig, die Bevölkerung von Jung bis Alt so konstant wie möglich zu sensibilisieren und sie über die aktuelle Situation zu informieren. Ein «Umwelttag» oder ein Tag  der offenen Türe am örtlichen Werkhof oder an der Sammelstelle ist eine der besten Gelegenheiten dazu, die Bevölkerung fürs Recycling und einen schonenden Umgang
mit Rohstoffen zu gewinnen.

Swiss Recycling  kann auf viele Jahre Erfahrung zurückgreifen und hat bei diversen Events auf Sammelstellen oder Recyclinghöfen mitgewirkt. Daraus ist eine Checkliste in Form eines umfassenden Leitfadens entstanden.
Wir bringen ihn nachfolgend in stark gekürzter Form.

Tipps zum erfolgreichen Fest
1. Die Planung
Eine kleine Checkliste für die Planung:
Kommunikation: Was gibt es für Kanäle? Lokale
Zeitung, Radio, Website der Gemeinde, Flyer an Haushalte.

Swiss Recycling stellt bei Bedarf Textbausteine und Bildmaterial zur
Verfügung. (E-Mail: info@swissrecycling.ch)
Attraktion: Was kann den Besuchern geboten werden? Spiele, Wettbewerb, ContainerKino
etc.
Verkehrsaufkommen: Mit wie vielen Personen ist zu rechnen? Sind genügend Parkplätze
vorhanden? Wie wird der Verkehr geregelt?

Verpflegung: Werden Getränke und Essen kostenlos abgegeben? Wenn ja, sollte das im
Vorfeld kommuniziert werden. Vielleicht besteht die Möglichkeit, mit einem lokalen
Metzger/Bäcker zusammenzuarbeiten. 

Toiletten: Sind Toiletten vorhanden, die von den Besuchern benutzt werden dürfen?
Wenn nein, sollte ein WC-Service (zum Beispiel: Toi-Toi) organisiert werden.

2. Infrastruktur
Um ein Sammelstellenfest im grösseren  Rahmen abzuhalten, ist man zwangsläufig
auf ein gewisses Ausmass an Infrastruktur angewiesen. Sei es, um die Besucher visuell
anzulocken, die Verpflegung anzubieten oder ganz einfach einen zentralen Treffpunkt
für Besucher zu kreieren.

Zum Beispiel:
Event Container (Fahr-BAR, Miet-BAR, Trink-BAR)
Die mobile Bar von Baer von Daetwiler ist kreativ gestaltet und sorgt für Gesprächsstoff.
(E-Mail: event-service@daetwiler.com)
oder www.m-z.ch/eventbox (Entsorgungsmanagement hat ein ähnliches Konzept).
Give-aways/Preise: Warum nicht eine Tasche aus recyceltem PET herstellen lassen
mit Slogan, Namen oder Werbung in eigener Sache und die Tasche als Preis abgebern
oder einfach als Give-away.

Container-Kino: Gerade für Kinder ist es cool, in einem Container einen Film zu sehen.
Man nehme einen sauberen Container und platziere einige Bänke oder Stühle darin.
Hängen Sie ein weisses Tuch als Leinwand auf und platzieren Sie einen Beamer.

Filmvorschläge:
«WALL E- der Letzte räumt die Erde auf»
(Animation-Recycling-Komödie, Walt Disney)
«Waste Land» (Dokumentation, Filme für die
Erde)«Frisch auf den Müll» (Dokumentation, Filme
für die Erde)
«Taste the Waste» (Dokumentation, Filme für
die Erde)
«Kaufen für die Müllhalde» (Dokumentation,
Filme für die Erde)
www.filmefuerdieerde.org

3. Weitere Aktivitäten
Velafrica sammelt alte Velos, macht sie wieder flott und verschifft sie nach Afrika. Jedes
Jahr gelangen dank diesem preisgekrönten Projekt über 15 000 Velos aus der Schweiz
nach Sudan und erleichtern dort das Leben der Menschen. Vorlauf fünf Wochen (Kontakt
mit Velafrica).
Velafrica, Matthias Maurer,
Waldeggstrasse 27, 3097 Liebefeld.
E-Mail: matthias.maurer@velafrica.ch
www.velafrica.ch

Stiftungen/Institutionen vorstellen
Es gibt in der Schweiz einige Stiftungen oder Institutionen, die Menschen mit psychischer
Beeinträchtigung, Häftlinge oder  arbeitssuchende Sozialhilfeempfänger beschäftigen.
Die angestellten Personen sind beispielsweise für die Demontage von Elektronikgeräten zuständig. Die Liste der Institutionen ist auf www.swissrecycling.ch abrufbar.

4. Unterstützung
Swiss Recycling berät Interessenten für ein Sammelstellenfest gerne.

www.swissrecycle.ch
Swiss Recycling
Obstgartenstrasse 28
8006 Zürich
Telefon 044 342 20 00

 

Abfallmengen und Recycling im Überblick (Zahlen 2023)
Siedlungsabfälle Schweiz und Liechtenstein 6,027 Mio. Tonnen
Pro Einwohner 669 kg
Siedlungsabfälle verbrannt 2,891 Mio.Tonnen
Pro Einwohner 321 kg
Abfälle in KVA verbrannt 3,921 Mio. Tonnen
(davon Import aus dem Ausland) 0,351 Mio. Tonnen
Sonderabfälle 1,814 Mio. Tonnen
Altpapier 1,141 Mio. Tonnen (Quote: 86 Prozent)
Pro Einwohner 126,8 kg
Altglas 0,332 Mio. Tonnen (Quote: 100 Prozent)
Pro Einwohner 37 kg (Glasflaschen: 32,9 kg)
Elektrische und elektronische Geräte 0,132 Mio. Tonnen (—)
Pro Person 14,7 kg
Textilien 60 400 Tonnen (—)
Pro Person 6,7 kg
PET-Getränkeflaschen 35 600 Tonnen (84 Prozent)
Pro Person 4 kg
Weissblech 11 400 Tonnen (—)
Alu-Verpackungen 14 500 Tonnen (91 Prozent)
Batterien 3300 Tonnen (38 Prozent)
Gesamtmenge recykliert (Haushalt und Gewerbe) 3,136 Mio. Tonnen (52 Prozent)
Quelle: Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) und Bundesamt
für Umwelt (BAFU), Abteilung Abfall und Rohstoffe.